Ausführlich nur der Nordseeanteil …
Am Anfang, nach gar nicht sooo vielen Vorbereitungen – weil wir meist über das Jahr gut ausgestattet so oft auf dem Schiff sind – starten wir dann am späten Nachmittag des 21.06.16 Richtung NOK. Unsere Reise ist geplant in die Nordsee über Cuxhaven, Helgoland, zum Limfjord. Diesen dann, wie es kommt zu durchqueren um dann evtl. über Laesö oder Anholt den Rückweg nach Strande zu beginnen.
Am Anfang stand dann das Schleusen an … macht man ja nicht jeden Tag ;-) Um unsere Wartezeit einzuschätzen und evtl. mit dem gerade eingefahrenen Schiff durchzugehen, habe ich die Schleuse angerufen – Funkschein gerade frisch, so wie gelernt, so richtig mit 3x Namen, 3x Rufzeichen …. Antwort: Nein – reicht nicht, Schleuse zu. Drehen so ein wenig herum, kommt DAS Zeichen! Schleuse geht auf, wir rein…Schleuse wieder zu. NUR für uns …. Wow! Schleusenmensch ruft uns zu, braucht nicht festmachen, geht gleich wieder auf. Sehr netter Start in den Urlaub!
Barometer 1020. Tuckern dann bei allerbestem Wetter los. 1. Nacht verbringen wir an einem Steg gleich am Anfang der Einfahrt zum Rendsburg Hafen, Anleger für Winterlager – keiner da, nur wir und ein Angler. Am nächsten Tag ohne besondere Vorkommnisse bis Brunsbüddel. Ziemlich voll der kleine Hafen. Finden aber noch ne Lücke mit unserer dicken Luci. Lustwandeln dann noch ein wenig durch den Ort und schauen uns die Schleusenanlage an, warten wir doch auf ablaufendes Wasser um gut bis Cuxhaven zu kommen.
Der „neue“ Hafen von Cuxhaven…ist ein langweilig Ding, welches 20 € Hafengeld kostet. Beschließen das nächste Mal in den „Alten“ zu fahren. Tiede segeln hat ja so seine Begleiter… stehen so gegen 5 auf, um wieder mit ablaufendem Wasser Richtung Helgoland zu gehen.
Leise, leise… Wind ist so gut wie keiner da, ganz leicht aus OSO, so fließen wir unter Segel mit Strom auf der Elbe Richtung Helgoland. Frühstücken in Ruhe und ich denke wie schön ruhig die Nordsee so sein kann. Während ich dann Michas Knöchel etwas bandagiere, (Kleines Desaster beim letzten Schleusen. M. ist heldenhaft auf den kleinen Festmachersteg in der Schleuse gesprungen um Luci und mich vor dem Sog eines Kümos zu retten, welcher seine Schraube weiterlaufen ließ, während wir „kleinen“ einliefen… wie schon gesagt – Mann/Frau schleust ja nicht jeden Tag ;-) ) – na jedenfalls, saust doch in just diesem Moment, haarscharf eine riesige Fahrwassertonne an uns vorbei – oder wir an Ihr..?.? !!! ??…Ostseesegler … mit über 8 kn og
Wir sind nun wach!! Versuchen es noch mit ausbaumen der Genua, aber um 8 Uhr dann Maschine an. Legen dann 10:30 Uhr an. Hafen relativ leer, finden daher einen Platz (für 2 Nächte beim Wassersportclub Helgoland e.V. 38,50 €, Duschen extra). Lernen aber, man sollte reservieren. Hier unser 1. Hafentag mit Inselbesichtigung und Einkauf. Unser Fazit: Knipperbrötchen braucht „man“ nicht. Lummen, Bastöpel und co. ganz interessant. Auftanken mit Kanistern ganz schön anstrengend (wenn Niedrigwasser an der Tanke zur falschen Zeit) und Schnaps und Tabakwaren ja auch günstig.
Wetter wird schlecht. Weiter geht es als nächstes zur Insel Föhr, wieder mit Berücksichtigung der Tiede. Im Priel zuletzt noch gegen an zu müssen wäre doof.
Baro: 1018,5 Eine halbe Stunde vor NW wollen wir dann auch los. 10:10 Uhr dann los unter Motor, um noch zu Frühstücken. Fertig 11 Uhr, passt ja, denn Weatherforecast sagte: Regen so ab 11 Uhr! Zog von Süden auf, bei Nordwind 2-3.
An diesem Tag macht es aber auch so keinen Spaß. Zu schnell ist es kalt, regnerisch und alles in grau. Beim durchsegeln des Fahrwassers Amrum/Föhr, wären wir beinahe schon nach Amrum abgebogen, so schnell wird bei schlechtem Wetter unbekanntes Gebiet sehr unübersichtlich.
Angekommen sind wir dann um 19:30 Uhr, 1 ½ h nach Hochwasser auf Föhr im Jachthafen Wyk. 48 sm Kreuz bei einer Distanz von 35 sm, bei NNO 4-5 (sollte eigentlich NW geben)
Baro : 1011,5 Es hat genau 1 Restaurant auf, Cafe Klein Helgoland… nehmen wir – sofort! Ganz schnell das Schiff vertäut, nasse Klamotten verhaftet und dann…. Hmm! Sehr, sehr nett und lecker!
Baro 1014, Wind SW 4-5, sonnig. Es geht dann weiter nach Fanö. Auslaufen 7:45 Uhr, M. hat Frühstück fertig J! Noch ablaufend Wasser, aber Wind gegenan. Unter Motor fast bis ganz Draußen, weil gleicher Priel wieder zurück, dann noch südlich um Amrum herum. Wir kürzen ein wenig ab. Unter uns Wracks laut Seekarte. Richtung Esbjerg 10:55 Uhr, 340° 18 knobs Wind, später schöne Wellen. Sehen große rote Teppiche (Algen?) im Wasser. Sylt, Romö … endlich das Fahrwasser nach Esbjerg.
Große Frachter und Fischer gehen durch dieses enge Fahrwasser. Abkürzen ist nicht so angesagt, wird es doch rasant flach. Wir müssen da durch, haben guten Wind und können gut aufkreuzen. Das kleine Fahrwasser nach Fanö im Nationalpark Vadehavet, muss man schon genau ausgucken, am besten der Fähre nach. Kommen noch gerade so gut rein (20:00 Uhr) in den Hafen von Nordby Sogn (Havnepenge 220 dkr.), bei Niedrigwasser steckt unser Kiel im Schlick fest. Fühlt sich komisch an.
Baro 1014. Wetter leicht stürmisch gute 5 SW, regnerisch. Wandern auch hier ein wenig über die schöne Insel. Lohnend ist es auch mit dem Bus nach Sönderho zu fahren.
Hier fährt der Bus dann eine Tour am Strand entlang, wie man es von Röm kennt mit dem Auto. Alles sehr kuschelig, gemütlich. Auch Rehe stehen ganz unvermittelt mitten im Dorf und lassen es sich in den Gärten gut gehen. Sehr schöner und guter Gasthof, hier in Sönderho. Alles in allem aber schon ein wenig teuer. Bereiten am Abend Essen vor, wollen Morgen bis zum Fjordeingang, nach Thyborön.
Baro: 1018, 7:30 Uhr auslaufen, 1 1/2h vor Hochwasser. Wind 3-4 WSW. Seehunde sonnen sich auf der kleinen Sandbank vor Nörby.
Sonnig, aber frisch! Laufen unter Motor das Fahrwasser raus, später „Groß schiebt mit“. Kürzen dann unter Segel das Flach ab, Richtung Blavand. Wir hofften, dass das Schiessgebiet nicht aktiv ist … aber dann. Es blinkt an Blavand Huk und meldet, dass in 1 h das Schießgebiet aktiv ist und wir schon ziemlich mittendrin … Anfrage über Militäry Funk Okseböl ergibt schließlich, dass wir nach West abdrehen dürfen und am Rand ein wenig zurück an die äußere Begrenzung von dort dann ganz außen rum zu segeln. Plus 1 Std. segeln … naja, kommt heute eigentlich nicht drauf an.
Tja, so kann das kommen – besser vorher fragen …. Wind so 3-4, nachher nur so 3 dann kaum noch Wind und dann schiebt der Motor mit. Dünung schiebt und zieht an uns herum. Dann das Motorgeräusch … wir haben sowieso schon den Verdacht, hier auf der Nordsee leicht Seekrank zu sein. Nun wird uns immer mulmiger … Auch ist hier nix los.
Keine weiteren Segler, nur Fischer welche hier mit ihren Netzen die Küste rauf und runter tuckern, dazu eine wirklich öde Küstenlinie – jedenfalls von See aus betrachtet. Laufen nachts nach 17 Std. und 98 sm in Thyborön ein. 0:20 Uhr alles hell beleuchtet, Fischereihafen halt und noch voll aktiv, inklusive Fischverarbeitung … schnupper …
Nach komatösem Ausschlafen versuchen wir am Ort Fenstertape zu finden weil unser Sprayhoodfenster von einer schlagenden Fockschot auf dem Weg nach Föhr (da hatten wir ja Wind) zerdeppert wurde. Werden dann auch fündig. Schön ist es hier gerade nicht. Wenn das Wetter zum Baden einladen würde, könnte ich es mir schöndenken ;-) Spannend ist es sicherlich hier bei richtig Wind. Die Beschreibungen in Handbüchern lassen da ja jeder Vorstellung Platz.
Baro 1007, WIND SO 4-5 in Boen mehr, regnerisch. So beginnt unsere Limfjordtour am 29.06.16 nachmittags um 15 Uhr. Wir haben die nördliche Route gewählt, nachdem wir durch den Venö Sund und die Venö Bugt (Ankern Östlich von Venö) gesegelt sind. So sind wir an Jegindö und Agerö vorbei über Doverodde (geankert) rauf durch die Vilsundbroen Richtung Feggesund, kleiner Schlenker wieder südlich nach Livö (Ankern 2 Nächte). Von hier dann durch Aggersundbroen Richtung Aalborg. Übernachtung Marina Fjordparken (150 dkr). Am folgenden Tag durch die 2 Brücken von Aalborg, öffnen stündlich, leicht Zeitversetzt. Mit gutem Wind geht es dann Richtung Hals. Hier 155dkr Liegegeld.
Weitere Stationen: Laesö (210 dkr), Grena (195 dkr), Samsö Bugt (nix ;-), Nyborg – da haben wir einen Segler aus Seenot gerettet, der uns zuvor über Funk um Hilfe gebeten hatte (175dkr), südl.Svendborgsund (nix), Dyreborg (140dkr), Strande (bezahlt ;-) )
Durchweg leider schlechtes Wetter, einmal im Limfjord sogar mit Hagelschauern! So habe ich keine Temperaturangaben gemacht, während unserer ganzen Tour.
Barometer Tiefststand war 1002, an dem Tag von Samsö runter mit recht viel Wind Pudelmütze und Handschuhen.
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